Vaganten Bühne

The maiden´s prayer DEA

Vagantenbühne, Premiere 2000

von Nicky Silver

mit Oliver Mommsen, Eva Mannschott, Katharina Lehmann, Frank Lorenz Engel und Nikolaus Kühn

Regie Folke Braband Ausstattung Stephan Dietrich

 

Die vier Hauptakteure, ein Schwestern- und ein enges Freundespaar, treffen sich auf der Hochzeit der einen Schwester mit dem einen Freund. Eine große Party, das größte Fest im Leben – schade nur, daß außer der Braut auch alle anderen den Bräutigam mehr schätzen, als gut für sie ist. Auch mehr, als gut ist für die Braut. Der junge US-Amerikaner Nicky Silver hat die Fähigkeit perfektioniert, Komik und Verzweiflung in einem Atemzug abzuhandeln; und Regisseur Folke Braband vermag diese verblüffende Mischung aus Psycho-Drama und schwarzem Boulevard ideal in Szene zu setzen. Bald taumeln alle, hübsch angezogen, am Rande des Nervenzusammenbruchs und der gesellschaftlichen Etikette. In ihrem verzweifelten Selbstfindungsbemühen bewegen sie die Herzen und – mehr noch – die Lachmuskeln.

Presse

Zu Recht heftiger Applaus bei den Vaganten für eine Inszenierung, die hinter der verschärften Gag-Maschine des Boulevard-Theaters viele individuelle Tragödien aufscheinen lässt. Berliner Morgenpost

Die klug reduzierte Inszenierung von Folke Braband rückt Silvers Quasselstrippen an Woody Allens verschroben-komische Stadtneurotiker heran. Sie stört den melancholisch mäandernden Fluß der Erzählung nicht, sie beschleunigt ihn mit viel Fingerspitzengefühl. Braband deutelt nicht herum, er setzt auf Stimmung, Pointen und genaue Figuren. Die aufgeweckten, gut besetzten Darsteller balancieren überzeugend zwischen Boulevardkomödie und Tschechow. Regisseur Folke Braband vermag diesen verblüffend funktionierenden Stil zwischen Psycho-Drama und bösem Boulevard ideal in Szene zu setzen.  SFB Galerie des Theaters

An der Vaganten Bühne hat Folke Braband diesen untergründig Flüchtigen des Textes voll vertraut. Keine Anstrengung wird in den Gesprächen spürbar, sie haben eine mitunter atemverschlagende Schnelligkeit und lassen doch Raum für Pausen, für Nachdenklichkeit. Jubelnder Beifall nach knapp zwei pausenlosen Stunden für die deutsche Erstaufführung. Der Tagesspiegel

Der Regisseur lässt seine Schauspieler gewissermaßen vom Blatt spielen, und das ist gut so: Silvers Stücke sind so messerscharf, dass jeder Inszenierungseinfall, der sich nicht auf ihrer intellektuellen Augenhöhe befindet, sofort zerschnitten würde.  Die Welt