Theater Heilbronn

Die Tanzstunde

Theater Heilbronn, Premiere 9.11.2018

von Mark St Germain

mit Bettina Langehein und Gabriel Kemmether

Regie Folke Braband Ausstattung Tom Presting Choreografie Barbara Buck Dramaturgie Sophie Püschel Fotos Thomas Braun

Ever Montgomery muss für eine Preisverleihung tanzen lernen. Eigentlich keine allzu schwierige Aufgabe, würde er nicht Körperkontakt verabscheuen. Ever ist Autist, in Gesprächen nimmt er meist alles wörtlich, die Gesichtsausdrücke seiner Mitmenschen muss er mühsam entschlüsseln, und seinen Alltag hat er nach strikten Regeln organisiert. Dieses geregelte Leben wird jetzt heftig durcheinandergebracht, denn als Tanzlehrerin hat er sich seine Nachbarin Senga Quinn ausgesucht. Senga hat jedoch ihre eigenen Probleme: Nach einem Unfall ist es fraglich, ob ihr gebrochenes Bein je so weit heilen wird, dass sie wieder als Tänzerin arbeiten kann. Die Stimmung ist also ziemlich gereizt, als Ever seine Nachbarin um Unterricht bittet, zumal ihm Empathie angesichts ihrer düsteren Karriereaussichten fremd ist und Senga das absurd hohe Honorar zunächst als unmoralisches Angebot missversteht. Über den Verlauf von wenigen Wochen kommen sich die ungleichen Tanzpartner näher – vielleicht sogar näher, als ihnen beiden guttut.
Mark St. Germain hat ein berührendes und witziges Stück geschrieben über ein ungleiches Paar, das nur mühsam denselben Takt halten kann, aber im Laufe seiner Tanzstunden viel wichtigere Dinge über den anderen und sich selbst lernt.

 

Presse

Anhaltender Applaus im Heilbronner Komödienhaus für die Premiere von Mark St. Germains „Die Tanzstunde“ –
und das selbst in diesem Ausmaß völlig berechtigt. Denn das Zwei-Personen-Stück macht einfach auf allen Ebenen
Spaß. (…) Bettina Langehein findet sehr genau die Töne, die diese Rolle glaubwürdig, sympathisch und spannend machen. Und sie ist genau das richtige Pendant zum einmal mehr großartigen Gabriel Kemmether, der so herrlich ungekünstelt den Autisten spielt, ihn durchaus mit Augenzwinkern vorstellt, ihn aber nie denunziert oder sich billig über ihn lustig macht. Hier gräbt einer tief und beeindruckend und doch mit der Leichtigkeit des Komödianten in der Seele seiner Figur und gibt ihr nachvollziehbare Konturen. (…) Ein verstehendes Stück, das auch prima verstanden wird und so dem Zuschauer einen ziemlich besonderen Abend beschert. Ludwigsburger Kreiszeitung

Unter der Regie von Folke Braband entwickelt sich in flotten, aber niemals lächerlichen, feinsinnigen Dialogen eine Annäherung der beiden, die das Premierenpublikum am Freitagabend im Komödienhaus gleichzeitig amüsiert als auch nachdenklich stimmt. (…) Man sollte sich rechtzeitig um Karten für einen Vorstellungsbesuch kümmern. Heilbronner Stimme