Kammerspiele Wien

Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull

Kammerspiele Wien / Premiere am 15.05.2025

von Thomas Mann / in einer Fassung von Georg Schmiedleitner und Sophie Püschel

mit Markus Kofler, Silvia Meisterle, Susa Meyer, Martin Niedermair, Roman Schmelzer und Claudius von Stolzmann

Regie Folke Braband

Ausstattung Stephan M. Dietrich

Musik Felix Huber

Dramaturgie Silke Ofner

Licht Sebastian Schubert

Fotos Rita Newman

Video Jan Frankl

Felix ist ein wahres Sonntagskind. Ein zu Unrecht ins Bürgertum geborener Kaiser, der bereits in jungen Jahren seinen Charme und seine Wandelbarkeit für sich zu nutzen weiß. Er mausert sich vom begnadeten Schulschwänzer zum Liftboy in einem Pariser Luxushotel, wo er schon bald zum umschwärmten Lieblingskellner aller wird. Auf dem Höhepunkt seiner zweifelhaften “Karriere“ tritt er als Doppelgänger des Marquis de Venosta eine Weltreise an. Seinem unaufhörlichen Aufstieg scheint nichts im Wege zu stehen – schon gar nicht die Adeligen und Neureichen, die sich geradezu mit Genuss von ihm täuschen lassen.

Mit Felix Krull hat Thomas Mann eine lebens- und liebeshungrige Figur außerordentlicher Strahlkraft erschaffen, die die Kunst des Scheins feiert und sich dank nobler Anzüge, eloquent zur Schau getragenem Halbwissen und dem rechten Maß an krimineller Energie bis ganz nach oben schwindeln kann.

Regisseur Folke Braband, der zuletzt u. a. mit Das perfekte Geheimnis, Der Vorname und Monsieur Claude und seine Töchter ein breites Publikum begeisterte, bringt Thomas Manns Fragment gebliebenes Spätwerk nun in die Kammerspiele.

Presse

Man kann viel kichern und schmunzeln. Und bei den grandios schnellen Kostümwechseln bleibt einem manchmal gar der Mund offen. Falter

Diese Produktion gelingt extrem smooth, auffallend klug und ganz besonders witzig. Lustvoll aufbereitet legt sich der Abend in dein Ohr und in dein Herz, wärmt und amüsiert gleichermaßen. (…) Man merkt es einfach ganz extrem, wenn alle auch selbst großen Spaß am Tun auf der Bühne haben. Die Freude, die gute Stimmung, sie sprang wie nix auf uns alle über. Landauers Schnellkritik

In den Kammerspielen der Josefstadt hat Regisseur Folke Braband zu einem grandiosen Trick gegriffen (…) und die Figur des Felix Krull auf das gesamte Ensemble übertragen, das den Text von Thomas Mann auf der von Stephan Dietrich abstrakt, aber praktisch gestalten Bühne virtuos unter sich aufteilt. Kultur und Wein

Das Fragment gebliebene Abschiedswerk, ein Wunder aus Bekenntnis-, Entwicklungs- und Schelmenroman, schwebt über vielen Böden, und der Titelheld wechselt ständig die Identität. Was also der Regisseur Folke Braband unternimmt, ist schlüssig und geht fein auf: Die vier Männer und zwei Frauen auf der Bühne sind allesamt Felix, treten aber mit punktgenauem Witz auch in die anderen Rollen. Ein amüsant-doppelbödiges Theatervergnügen! Kronen Zeitung

Klug und gewinnbringend teilt die Stückfassung den Krull auf sechs Schauspieler und Schauspielerinnen auf, mit Claudius von Stolzmann an der Spitze, der den Sohn aus illustrer Familie nie arrogant erscheinen, sondern ihm eine Mischung aus Schalk und Chuzpe angedeihen lässt, sogar mit charmant-devoten Zügen. Als Kind simuliert er herzergreifend Krankheiten, fingiert bei der Musterung einen epileptischen Anfall. Oder macht sich als Liftboy in einem Luxushotel unwiderstehlich. Der Standard

Grelle Revue im Stil der 1920er-Jahre mit einem Ensemble mit bewundernswertem Elan. KURIER

Folke Braband setzt in der Bühnenversion von Thomas Manns Roman auf Tempo – ein rasantes Verwirrspiel mit großer Spielfreude. APA