Schlosspark-Theater

Die Maria und der Mohamed

Schlosspark-Theater / Premiere am 11.11.2023 

von Folke Braband

mit Peggy Lukac, Mohamed El Asmer, Julia Bremermann und Marie Schöneburg

Regie Folke Braband

Bühne Tom Presting

Kostüme Viola Matthies

Fotos DERDEHMEL

Maria war ihr Leben lang eine selbstbestimmte Frau. Die betagte Witwe lebt seit vielen Jahren allein, umgeben von ihrem geliebten Garten. Obwohl der Körper zunehmend schwächer wird, wehrt sie sich wortgewandt gegen Bevormundung und verweigert jegliche Hilfe, zu der ihre Tochter Hanna sie überreden will. Nancy, eine professionelle Pflegerin, die bisher auch mit den schwierigsten Fällen klargekommen ist, verlässt nach kurzer Zeit verzweifelt das Haus.

Auch Mohamed, einem Schützling Hannas aus der Flüchtlingsbetreuung, begegnet Maria zunächst mit Ablehnung und kritischen Worten zur Einwanderungspolitik. Doch unter der rauen Schale wird nach und nach eine lebenskluge und mitfühlende Frau sichtbar. Während Maria und Mohamed – zwei Menschen wie sie unterschiedlicher kaum sein können – sich näherkommen und zu Seelenverwandten werden, regt sich bei Hanna zunehmend Zweifel am Wahrheitsgehalt der Vorgeschichte des jungen Syrers…

Ein Stück, mitten ins Herz! Flucht, Trauma, Menschenwürde! Berührend und komisch zugleich! Wie geht das? Die Maria und der Mohamed zeigen es!

 

 

 

Presse

„… brandaktuelle Gesellschaftskomödie (…) Große Anerkennung gebührt dem gesamten Ensemble, auch der Regie (…) Alle vier Schauspieler füllen ihre Rollen ohne jede Effekthascherei aus, wirken daher absolut authentisch. (…) Das Schlosspark Theater hat mit diesem Stück eine Komödie mit viel Tiefgang auf seine Bühne geholt, gern mehr davon, das Publikum ist begeistert.“ (aufderbuehne.de, Annette Kraß, 13.11.2023)

Kleine Bühne, große Mission! (…) ungewohnt politisch und auch ungewohnt ergreifend (…) während Peggy Lukac eine hervorragende Maria gibt, ist es die Stimme von Mohamed El-Asmer, die dieses Stück braucht. Seine Schilderungen von Flucht und dem Fluch des Missverstandenseins bewegen und machen ‚Die Maria und der Mohamed‘ zu einem sehenswerten Appell für den Frieden.“ (BZ, Mareike Sophie Drünkler, 13.11.2023)

Wie sich die beiden (Maria und Mohamed, Anm. d. Red.) respekt- und vertrauensvoll aufeinander einlassen, ist sehenswert. (…) Marie Schönburg entpuppt sich (…) als komödiantisches Element des Abends.“ (Berliner Morgenpost, Ulrike Borowczyk, 13.11.2023)

Leiser Abend ohne Krachhumor. … obwohl das Stück durchaus in den krachhumorigen Boulevard hätte abgleiten können, bietet es am Ende einen leisen, nachdenklichen und höchst unterhaltsamen Abend. “ (rbb Inforadio, Peter Claus, 13.11.2023)
Zum Reinhören:  https://www.inforadio.de/rubriken/kultur/beitraege/2023/11/unterhaltsam-und-spannend—die-maria-und-der-mohammed-.html

„… ein geistreicher Theaterabend. Lachen und Weinen liegen dicht beieinander. Dem Publikum wird das Amüsement geschenkt, zum Nachdenken angeregt zu werden, eine Menge Stoff zum Diskutieren mit auf den Heimweg zu bekommen.“ (rbb kultur, Peter Claus, 13.11.2023)
Zum Reinhören:   https://www.rbb-online.de/rbbkultur/themen/theater/rezensionen/2023/11/schlosspark-theater-die-maria-und-der-mohamed.html

Folke Braband, seit Jahren einer der Besten des Boulevard-Theaters im deutschsprachigen Raum,  setzt als Autor und Regisseur vor allem auf leise Töne. Selbst krachkomische Momente, von denen es einige gibt, werden nicht mit Karacho serviert. (…) Viele Themen werden angerissen: das Recht auf ein selbstbestimmtes Lebensende, Angst vor Terrorismus, Fremdenfeindlichkeit, die Last des grauenvollen Erbes, das die Nazis hinterlassen haben, Meinungen von politisch links bis rechts. Meist werden Fragen und Probleme lediglich angetippt. Das Publikum darf weiterdenken. Großartig: es wird nicht vordergründig argumentiert, sondern es werden geschickt Reizworte in den Raum gestellt, es wird auf Irritation gesetzt. Und das bei den Figuren im Stück und bei den Menschen im Zuschauerraum. Bei allem Ernst mutet das erstaunlich leicht und luftig an. Wozu auch das Bühnenbild von Tom Presting mit einer gewissen Beiläufigkeit beiträgt. Andeutungen bestimmen das Bild, bestimmen das ganze Spiel.

Das Schauspiel-Quartett agiert mit einer wirkungsvollen Mischung aus Lakonie, Witz und Sensibilität. Alle vier zeichnen erstaunlich komplexe Charakterstudien. Mohamed El-Asmer bewältigt die schwierige Rolle des Mohamed mit Bravour. In einem Moment erscheint er verschmitzt, dann verzweifelt, eben ist er Sunny Boy, dann Getriebener, mal mutet er wie ein offenes Buch an, dann wieder provoziert er düstere Ahnungen. Der Schauspieler schillert in x Facetten und gibt der von ihm verkörperten Figur damit eine packende Komplexität.

Peggy Lukac als Maria leuchtet zwischen Resignation und Aufmüpfigkeit, Starrsinn und Angst, gesundem Menschenverstand und Verbohrtheit. Ihr gehören die meisten Lacher des Abends. Die sie erfreulicherweise nicht mit abgenutztem Komische-Alte-Witz provoziert, sondern mit feiner Verschmitztheit. Auch Julia Bremermann als Hanna und Maria Schöneburg als Nancy setzen nicht auf Effekthascherei und prägen sich deshalb trefflich ein.

Drolliges, Derb-Komisches, Grelles wird nicht geboten, sondern ein geistreicher Theaterabend. Lachen und Weinen liegen dicht beieinander. Dem Publikum wird das Amüsement geschenkt, zum Nachdenken angeregt zu werden, eine Menge Stoff zum Diskutieren mit auf den Heimweg zu bekommen. rbb Kultur

Dass Maria Mohamed zunächst nicht mag, steht auf einem anderen Blatt. Dann aber stürzt die Hochbetagte und ist danach auf Hilfe angewiesen. Hanna stellt Pflegekraft Nancy ein. Marie Schöneburg entpuppt sich dabei als komödiantisches Element des Abends. Dauerquasselnd kümmert sie sich vor allem um ihr Handy. Aufgeschreckt wird sie durch Mohamed, der unbeholfen mit einer Machete im Garten den Rasen vertikutiert und die Rosen niedersäbelt. In diesem Moment entscheidet sich Maria gegen Nancy und für Mohamed. Nimmt ihn unter ihre Fittiche. Zeigt ihm erst, wie man gärtnert, dann, wie unsere Sprache und Bräuche funktioniernieren. Umgekehrt kocht er arabische Gerichte für sie und erklärt ihr seine muslimische Welt. Eine bereichernde Begegnung der Kulturen. Wie sich die beiden respekt- und ver- trauensvoll aufeinander einlassen, ist sehenswert. Berliner Morgenpost

Dieser Abend ist sehr viel wirkungsvoller als so manche Politiker*innen rede weil er ans Herz greift und die grauen Zellen in Gang setzt. (…) Mohammed El-Asmer und Peggy Lukac brillieren mit ganz vielen Facetten. (…) Sehr modernes, mitreißendes und überzeugendes Boulevard Theater mit der entscheidenden Botschaft: wichtig ist einander zuzuhören. Info Radio

Bis Mohamed zu Wort kommt, müssen wir zwar bis zum zweiten Teil des Stücks warten, aber es lohnt sich. Denn während Peggy Lukac ein hervorragende Maria gibt, ist es die Stimme von Mohammed El Asmer, die dieses Stück braucht. Seine Schilderungen von Flucht und dem Fluch des Missverstandenseins bewegen und machen „Die Maria und der Mohamed“zu einem sehenswerten Appell für den Frieden. B.Z.