Tribüne

Eine ganz normale Familie

Tribüne, Premiere 1997

von Neil Simon

mit Konstanze Proebster, Christa Pasemann, Barnaby Metschurat, Robert Stadlober/Alexander Heidenreich, Peter Flechtner, Uwe Büschken und Nela Bartsch

Regie Folke Braband Bühne Tom Presting Kostüme Polly Matthies

Yonkers, New York State, im Jahr 1942. Während im fernen Europa der zweite Weltkrieg tobt, haben der fünfzehnjährige Jay Kurnitz und sein zwei Jahre jüngerer Bruder Arty vor allem ein Problem: Das ist über 70 Jahre alt, mit einem Stock bewaffnet und macht ihnen das Leben zur Hölle. Dumm nur, dass es sich dabei um ihre eigene Großmutter handelt. Und weil das noch nicht genügt, sollen sie das komplette nächste Jahr bei ihr einziehen – eine Horrorvorstellung. Denn ihr Vater Eddie muss einen Job annehmen, der ihn zwingt, zwölf Monate durch die Vereinigten Staaten zu reisen.  Zwölf Monate in diesem gefühlskalten Klima können ganz schön lang werden – selbst, wenn man direkt über dem familieneigenen Candy-Shop wohnt. Ob Jay und Arty die Zeit dennoch gut überstehen werden? Und sind alle im Hause Kurnitz bereit, für immer klein beizugeben?

Der vielfach preisgekrönte Autor Neil Simon hat mit »Eine ganz normale Familie« ein Familiendrama der besonderen Art geschrieben. Ebenso packend wie komisch, mit berührenden Figuren und emotionalen Auseinandersetzungen. Nicht umsonst wurde das Werk nicht nur mit dem Tony Award als bestes Stück, sondern auch noch mit dem Pulitzer Preis ausgezeichnet.

Presse

Kein Gag wird hochgepeitscht, kein Mensch zur Type. Erfindungsreich stattet Braband das homogene Ensemble mit kleinen, genau gemalten Eigenschaften aus und hält sie zueinander immer in jenem natürlichen Beziehungsgeflecht, das wie Alltag wirkt und doch am Theater wegen seiner Seltenheit zum Festtagsbraten wird.  Die Welt

Folke Braband hat dieses Stück in allen Ecken stimmig inszeniert. Man lacht viel, aber auch die Figuren die dazu verführen könnten – auch diese werden hier nicht zu komischen Karikaturen, Parodien oder Nummern aufgedreht; sie bleiben Menschen… Kein Ersatz-Boulevard, sondern ein sehr unterhaltsames Stück Menschen-Theater. Eine große Leistung von diesem kleinen Theater, ein feiner Abschluß der amerikanischen Reihe. Berliner Morgenpost  nominiert für den Friedrich-Luft-Preis 1997

Folke Brabands außerordentlich genau gearbeitete Inszenierung verharmlost diese Tragik in keinem Moment, nie opfert er sie einer oberflächlichen Komik, das macht die Aufführung so spannungsgeladen und mitreißend. SFB Galerie des Theaters